(Quelle: Arbeits- und Organisationspsychologie, Hoffmann, P. et al, 2011)
Die Arbeitspsychologie ist das Teilgebiet der Angewandten Psychologie, welches sich mit der psychologischen Analyse, Bewertung und Gestaltung von Arbeitstätigkeiten befasst.
Untersuchungsgegenstand der Arbeitspsychologie ist das Erleben und Verhalten des Menschen bei der Arbeit – der Arbeitsplatz mit seinen Arbeitsmerkmalen und Arbeitsbedingungen, als Merkmale der Situation (Arbeitstätigkeit, Arbeitsaufgaben, die Arbeitsorganisation, die Organisation, die Technik) sowie den dazu erforderlichen Leistungsvoraussetzungen.
Gegenstand der Arbeitspsychologie ist die psychische Regulation der Arbeitstätigkeiten von organisatorischen Einheiten, Gruppen und individuellen Persönlichkeiten.
Ziele der Arbeitspsychologie:
- Vermeiden bzw. Beseitigen arbeitsbedingter Gesundheits- und Unfallgefahren
Schaffen,
- Erhalten bzw. Fördern gesundheits- und persönlichkeitsförderlicher Arbeitsbedingungen und Kompetenzen
Methoden der Arbeitspsychologie:
- Methoden der psychologischen Arbeitsanalyse
- Methoden der Unfallursachen- und Ereignisanalyse
- Methoden der Gefahren-, Gefährdungs- und Sicherheitsanalyse
- Entwicklung und Einsatz arbeitspsychologischer Interventionsmethoden
Erhebungsinstrumente und Techniken der Arbeits- und Organisationspsychologie:
- Arbeitsplatzbeobachtung und Beobachtungsinterviews
- Schriftliche und mündliche Befragungen in Form von Fragebogen und Tests
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Videoanalysen
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Physiologische Messungen (z.B. EKG, Herzfrequenzvariabilität, Cortisol, Hautwiderstand)
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Psychologische Interventionstechnikten (z.B. theoretischer Input, Gestaltungsworkshops, Trainings, Coachings, Supervision, Seminare, Moderation, Beratung, Begleitung von Veränderungsprozessen …)
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Dokumentenanalyse
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Evaluierung sverfahren zur Wirk- und Veränderungsmessung
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Kosten-Nutzenanalysen
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Betriebsklimaanalyse
Ausgewählte ISO/DIN/ÖNORMen zur Arbeits- und Organisationpsychologie:
- ÖNORM D 4000 (2005). Anforderungen an Prozesse und Methoden in der Personalauswahl und –entwicklung. Wien: ÖNorm-Institut.
- DIN 33430 (2002). Anforderungen an Verfahren und deren Einsatz bei berufsbezogenen Eignungsbeurteilungen. Berlin: Beuth.
- ÖNORM –EN-ISO 10075-3 (2004). Ergonomische Grundlagen bezüglich psyschischer Arbeitsbelastung – Teil 3: Grundsätze und Anfoderungen an Verfahren zur Messung und Erfassung psychischer Arbeitsbelastung (ISO 10075 3:2004)
- ISO 10667. Assessment service delivery – Procedures and methods to assess people in work and organizational settings – Part 1: Requirements for service providers (ISO 10667-1:2010)
- ISO 10667. Assessment service delivery – Procedures and methods to assess people in work and organizational settings – Part 2: Requirements for the client (ISO 10667-2:2010)
- VDI 4006 Blatt 1 (2002). Menschliche Zuverlässigkeit. Ergonomische Forderungen und Methoden der Bewertung.
- VDI 4006 Blatt 2 (2003). Menschliche Zuverlässigkeit. Methoden zur quantitativen Bewertung menschlicher Zuverlässigkeit.
- VDI 4006 Blatt 3 (Entwurf) (2010). Menschliche Zuverlässigkeit. Methoden der Ereignisanalyse.