Organisationsentwicklung (OE), Organisationsanalysen und Organisationsberatung
Organisationen sind grundsätzlich sehr komplexe und vernetzte Systeme. Jede Organisation, ob sie nun ein Unternehmen, eine Behörde, eine Schule, eine Uni, eine Non-Profit Organisation, eine Arztpraxis oder ein Ministerium ist, ist über zwei Aspekte zu betrachten:
1. Die Organisation in ihrem Inneren
Die Organisation hat zunächst ihrem Zweck zu dienen. Sie hat beispielsweise den Zweck Autos zu bauen und zu verkaufen oder bestimmte Angelegenheiten für den Staat zu verwalten. Um diesen Zweck zu erfüllen, muss sich eine Organisation hierarchisch strukturieren, sie muss mit Ressourcen ausgestattet sein, um ihre Zielsetzungen zu erreichen. Dies wird durch eine Arbeits- bzw. Aufgabenteilung der Mitglieder einer Organisation erreicht. Darüber hinaus muss es in einer Organisation eine Entscheidungs- und eine Kontrollinstanz geben. Die einzelnen Menschen übernehmen also durch die ihnen zugestandenen Funktionen innerhalb der Organisation bestimmte Aufgaben, die auch mit einem unterschiedlichen Grad an Handlungsspielraum, Gestaltungsspielraum, Entscheidungsspielraum bzw. auch mit einem unterschiedlichem Maß an Macht ausgestattet sind.
Auf dieser Ebene geht es also um all jene Faktoren, die im Zusammenspiel zwischen der Organisation, dem Menschen und der eingesetzten Technik wirksam werden. So gesehen könnte man eine Organisation als ein rein mechanistisches Konstrukt beschreiben. Doch da in den Organisationen Menschen zusammenarbeiten, kooperieren und kommunizieren müssen, kommt als weiterer Betrachtungsfaktor für Organisationen noch ihre Organisationskultur zum Tragen, die sich wiederum auf die Leistung, die Kreativität und Innovationskraft einer Organisation auswirkt sowie auf deren Fähigkeit, mit Veränderungen umzugehen. Plötzlich wird die Organisation also „lebendig“ und es kommen moralische Vorstellungen, wie Werte und Normen hinzu. Wir entwickeln auch innerhalb einer Organisation die Idee einer Gerechtigkeit: Welche Art von Belohung (Bezahlung, Wertschätzung, Karrieremöglichkeiten, …) steht für mich persönlich welchem Einsatz, welcher Leistung gegenüber?
2. Die Organisation und ihre Umwelt
Da Organisationen offene Systeme sind, interagieren sie mit ihrer Umwelt. Eine Organisation hat Kontakt zu ihren Kundinnen und Kunden, Lieferantinnen und Lieferanten, zu Behörden und Ämtern, zur Gemeinde, in der der Standort beheimatet ist usw. Sie hat aber auch Kontakt mit „abstrakten Größen und Konstrukten“ wie dem eigenen Wert an der Börse, dem lokalen oder globalen Markt etc.
Für Organisationen wird es aufgrund der demografischen Entwicklungen der kommenden Jahre auch immer wichtiger, nach außen hin als „attraktiver Arbeitgeber“ wahrgenommen zu werden, da es immer schwieriger wird, gut qualifiziertes Personal zu finden! Heute sind auch Themen wie Nachhaltigkeit, der CO2-Footprint, die Corporate Social Responsibility, Diversity Management vor allem für große Organisationen wichtig und müssen mitbetrachtet und beachtet werden.
Betreffend der Umwelt einer Organisation gibt es also zahlreiche, wichtige Aspekte, die mitbetrachtet werden müssen, wenn wir von Organisationen sprechen.
Somit stellt sich das Thema Organisationsentwicklung als ein weites, von vielen Faktoren abhängiges Gebiet dar.
Wir stellen fundierte Konzepte und Methoden für die Organisationsentwicklung bereit.
Literatur:
Ulich, E. (2001). Arbeitspsychologie (5. Aufl.). Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag.
Siegrist, J. (2002): Effort-Reward Imbalance at Work and Health. In: P. Perrewe & D. Ganster (Eds). Research in Occupational Stress and Well Being, Vol. 2: Historical and Current Perspectives on Stress and Health. (pp. 261-291). New York: JAI Elsevier.